Auf ins Unbekannte - Meine Zeit in Moldawien

Auf ins Unbekannte - Meine Zeit in Moldawien

Seit ein paar Wochen bin ich nun schon in Moldawien. Dabei kommt es mir wie eine halbe Ewigkeit vor - nach der ganzen emotionalen Achterbahn, die all die Abschiede, das Ankommen und die Schicksale der Kinder bisher mit sich brachten.

 

Zunächst ging es ans Packen und dann daran, sich von Freunden und Familie für die nächsten zwei Monate zu verabschieden, dabei kam mir das ganze Vorhaben sehr surreal vor. Das Realisieren kam erst als ich im Flugzeug saß und auch die Tage danach. Dabei konnte ich mich nicht entscheiden, ob zwei Monate nicht unglaublich kurz oder viel zu lang sind. 

 

Natürlich kamen dann auch Fragen auf wie „Werde ich mich mit den Einheimischen verstehen?“ oder „Werden meine Fähigkeiten überhaupt gebraucht?“.


Am 31.07.2020 war es dann soweit: Der erste Tag in Moldawien. Da die Kindertagesstätte wegen Corona geschlossen ist, leben einige Kinder beim Missionar vor Ort. Mit diesen Kindern bin ich den ersten Tag herumgetobt und habe sie bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, im Pool planschen, beaufsichtigt. Abgesehen davon werden auch die Hausaufgaben mit den Kindern zusammen erledigt, wobei die Kinder ihren Spaß daran haben, über mein Russisch zu lachen. 

 

In den ersten Tagen durfte ich auch ein paar jugendliche Mädels kennen lernen und die Gemeinde vor Ort besuchen. Durch die vielen Geschehnisse mussten viele Eindrücke erst verarbeitet werden, um sie dann in Worte zu fassen. Mit jedem Tag wird es leichter und besser mit dem Verständigen und auch die Beziehung zu den Kindern selbst wird immer enger. 

 

Wenn ich über die einzelnen grausamen Schicksale der Kinder nachdenke, dann packt mich immer wieder ein Gefühl der Ohnmacht. Ich sehe die viele Arbeit und frage mich, wie man all die Bedürfnisse der Kinder befriedigen soll. Einige Kinder leben schon beim Missionar, aber es gibt viele Kinder, für die die Kapazitäten nicht reichen. Es scheint eine endlose, unmögliche Aufgabe.

 

Trost spendet mir der Gedanke, dass Gott diese Kinder liebt und versorgt und dass ich in den zwei Monaten den Kindern die Liebe zuteil werden lassen kann, die Gott für mich selbst auch hat.

 


Ein Schicksal geht mir besonders nahe und zwar das von Kiril und Arsainii. Die zwei Geschwister haben kein vernünftiges Dach über dem Kopf, geschweige denn eine Dusche, während  sich die Mutter der beiden sonst wo herumtreibt.

Wir haben außerdem zusammen mit den anderen Helfern vor Ort den Garten der Kindertagesstätte von allem möglichen Gewächs befreit. Dort soll bald ein Spielplatz entstehen. Dieser Spielplatz wird von den Spenden finanziert werden, die für das Projekt gespendet wurden.

 

Ich bin Gott dankbar für alle, die sich daran beteiligt haben:

Sowohl von privaten Spendern als auch der Gemeinde kamen insgesamt 4000€ zusammen, mit denen den Kindern nun ein schöner Ort gestaltet werden kann.

 

Betet bitte weiterhin für die Kinder und für ihre Herzen, dass sie lernen, Liebe anzunehmen und weiterzugeben.